Es ist sieben Uhr morgens, die Sonne geht leuchtend rot über den Palmen auf. Ich schaue über das glitzernde Meer, das Rauschen der Wellen im Ohr.
Schweiß tropft von meiner Stirn, mein ganzer Körper schmerzt – was zum Teufel mache ich hier?
Das habe ich mich in den letzten vier Wochen wirklich häufig gefragt.
Wir haben uns unglaublich spontan dazu entschieden unsere Reise mit einer Yogalehrer-Ausbildung in Indien abzuschließen – hätte uns das vor sechs Monaten jemand vorausgesagt, hätten wir nur laut gelacht!
Jetzt, 7 Länder und 1000 Erlebnisse später, vollführe ich Sonnengrüße in der Dämmerung, biege meinen Körper in alle möglichen Richtungen, lerne bei 34 Grad Philosophie und Yoga-Physiologie, absolviere Garten- und Küchenarbeit für mein Karma und versuche bei Meditation das Plappermäulchen in meinem Kopf abzustellen.
Es waren wirklich intensive Wochen, man kann nicht behaupten, dass ich jeden Moment genossen habe. Oft war es anstrengend, sowohl körperlich als auch emotional, nicht immer hatte ich die selbe Sichtweise wie unsere Lehrer. Manchmal habe ich mich eingeengt und überfordert gefühlt.
Aber ich habe es durchgezogen. Meine Muskeln sind gewachsen und auch im Kopf ist was passiert. Ich bin nicht zum Bilderbuch-Yogi mutiert, aber die Erfahrungen haben mich weitergebracht! Und ich habe einmal mehr tolle Menschen kennengelernt – einer der größten Schätze dieser Reise!
Noch fühlt es sich unwirklich an, dass das ganze jetzt vorbei ist.
Aber irgendwann, wenn auch mein Kopf wieder in Deutschland angekommen ist, geb ich gerne mal ne Yogastunde 😉
Die meisten Touristen sehen von Kambodscha nur Siem Reap mit Angkor Wat, doch selbst die, die mehr Zeit im Land verbringen, verschlägt es nur selten in die Provinz Mondulkiri, „den wilden Osten Kambodschas“. Nach zwei großen Städten mit viel Kultur hatten wir mal wieder Lust auf Naturerlebnisse und ein großer Reisetraum stand noch aus: einen Tag mit Elefanten verbringen!
Wir hatten uns bereits in Nordthailand umgeschaut, aber keine Organisation gefunden, die uns komplett überzeugte. Umso aufgeregter waren wir, als wir im Internet über das „Mondulkiri Project“ lasen.
Fünf Fahrtstunden von Phnom Penh, in Sen Monorom, liegt die Tree Lodge, eine gemütliche Ansammlung von Hütten, geleitet von Mr. Tree und seiner Familie. Für nur 7 Dollar die Nacht bekommt man das schönste Hütten-Badezimmer der Welt, und hey, dieser Frühstücksausblick ist wohl auch schwerlich zu überbieten!
Mr. Tree ist auch der Hauptkoordinator des Mondulkiri Projektes. An unserem großen Tag werden wird unsere kleine Gruppe morgens auf die Ladefläche eines Pickups verladen, und ab geht es hinaus in die Pampa!
Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir eine kleine Hütte am Rande des Waldes, hier lassen wir uns alle nieder und Mr. Tree erläutert uns die Ziele seines Projektes. Vor 3 Jahren haben sie einen Mietvertrag mit der Regierung abgeschlossen und pachten nun eine große Waldfläche, wo die 5 Elefanten, die mittlerweile in diesem Projekt zuhause sind, frei herumlaufen und ihr Leben genießen können, ohne das jemand auf ihnen herumklettert. Das habe ich noch bei keinem anderen Projekt gesehen, meistens sind die Eles doch in einem relativ kleinen Areal „eingeschlossen“.
Die Elefanten sind alle ehemalige Arbeitselefanten – teilweise konnte das Projekt sie rechtzeitig erwerben bevor sie nach Siem Reap als Reitelefanten verkauft werden sollten. Hier wird schnell klar, wohin unser Geld vor allem fließt: die neuste Elefantendame in der Gruppe, Comvine, hat 41.000 Dollar gekostet!
Im Mondulkiri Projekt, das neben den Elefanten natürlich auch zum Ziel hat den gepachteten Wald vor Abholzung zu schützen, sind zudem vor allem Menschen aus dem lokalen Bunong-Stamm angestellt, um ihnen so eine andere Lebensgrundlage als die Ausbeutung des Waldes bieten zu können. Ihre Familien werden hinsichtlich Schulbildung und medizinischer Versorgung unterstützt.
Insgesamt ist das Projekt wirklich groß angelegt und klingt gut durchdacht! Und Mr. Tree betreibt das ganze mit einem solchen Enthusiasmus, dass man wirklich das Gefühl hat am richtigen Ort zu sein!
Nach dieser Einführung geht es endlich richtig los, wir wollen zu den Eles!
Nach einer kurzen Wanderung in den Dschungel hinein, treffen wir Comvine und Princess, die immer zu zweit unterwegs sind. Und die beiden wissen es schon, wir haben jede Menge Bananen dabei! Wir können ganz nah ran, die Elefanten streicheln, füttern und mit diesen sanften Riesen einfach in ihrer natürlichen Lebensumgebung interagieren!
Comvine streckt ihren Rüssel nach uns aus und tastet uns teilweise richtig ab, wenn wir die Banane nicht sofort herausrücken wollen! Princess hingegen ist wirklich eine richtige Prinzessin und lässt sich die Bananen direkt in den Mund stecken.
Nach einer ganzen Weile können wir uns endlich losreißen und begeben uns auf die Suche nach der anderen Elefantengruppe. Lucky, Sophie und Chichan freuen sich ebenfalls sehr über ihre heutige Bananenration – noch nie habe ich Elefanten vor Wonne tröten hören!
Zwischen den einzelnen Bananenhappen werfen sie sich Erde über den Rücken, um sich abzukühlen, ein zwei Mal kriegen auch wir eine Ladung ab 😉
Die Eles sind glücklich, aber man sieht ihnen ihre Vergangenheit an. Sophie und Chichan haben beide Löcher in ihren Ohren, hier haben ihre früheren Besitzer ihnen mit eisernen Haken ihren Willen aufgezwungen.
Lucky hingegen hat den unteren Teil ihres Schwanzes eingebüßt, als ihr Besitzer eines Tages schnell Geld brauchte und beschloss das Elefantenhaar zu verkaufen.
Der Vormittag vergeht wie im Flug, wir wandern zurück zu der kleinen Hütte, wo ein leckeres Mittagessen und anschließend ein Schläfchen in der Hängematte auf uns wartet.
So können wir frisch gestärkt zum zweiten Teil des Elefantenabenteuers aufbrechen, denn jetzt wird gebadet!
Wir laufen eine kurze Strecke zu einem Fluss mit einem kleinen Wasserfall und schmeißen uns in unsere Schwimmklamotten.
Mr. Tree erklärt uns zuvor, dass nur Princess und Lucky sich gerne von Menschen baden lassen und da in dem Projekt die Elefanten zu nichts gezwungen werden, kann es auch sein, dass sie keine Lust haben und direkt wieder gehen. Aber wir haben Glück, die beiden genießen es voll und ganz sich von uns abschrubben zu lassen! Mit Besen und unseren puren Händen rubbeln wir die raue Elefantenhaut während Lucky Blubberblasen mit ihrem Rüssel fabriziert.
Es macht unglaublich viel Spaß und alle strahlen vor Glück!
Danach beobachten wir noch die anderen Eles, wie sie selbst im Fluss baden gehen und dann nach Belieben fort in den Wald trotten – einfach superschön!
Ein unglaublich toller Tag, der gewiss zu den Highlights unserer Reise zählt!
Auf der Fahrt zurück sehen wir die ersten großen Resort, die momentan in der Gegend gebaut werden. Noch stehen sie leer, noch ist der Weg hierher zu beschwerlich für viele Touristen.
Wir hoffen, sie bleiben noch etwas länger leer.
Es ist Weihnachten in Kambodscha und es ist heiß!
Nachdem wir 5 Nächte im wunderschönen „Angkor Zen Garden“ verbracht haben, wo wir in einer unglaublich familiären Atmosphäre in einem riesigen tropischen Garten unsere Yoga-Kenntinisse weiter ausbauen konnten, sind wir für die Weihnachtsfeiertage nach Siem Reap umgezogen. Und während zuhause alle mit Gans im Bauch und Glühwein im Kopf auf dem Sofa rumhängen, spielen wir Indiana Jones und erkunden die Tempelanlagen von Angkor Wat!
(Ok, eher Lara Croft, das wurde da nämlich gedreht, aber ich mag Indy einfach lieber!)
Die Tempelanlagen rund um Angkor Wat sind einfach unglaublich eindrücklich und so groß!
Über Jahrhunderte hinweg haben kambodschanische Könige auf dem etwa 200 km2 großen Areal immer wieder neue Hauptstädte errichtet, zu denen jeweils ein zentraler aus Stein erbauter Tempel gehörte. Nur dieser überdauerte, alle anderen Gebäude, die aus Holz gebaut waren, verschwanden mit der Zeit. Es wird geschätzt, dass zur Blütezeit des alten Königreiches etwa 1 Million Menschen hier gelebt haben.
Wir haben zwei Tage bei den Tempeln verbracht, aber wer architektonisch interessiert ist, kann hier gewiss eine Woche zubringen.
Obwohl es eine der schönsten und beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Welt ist, wussten wir schon vorher, dass für viele der Besuch von Angkor Wat in Stress endet, und das wollten wir natürlich auf keinen Fall!
Während halb Siem Reap um fünf Uhr morgens aufgestanden ist, um sich eng gequetscht den Sonnenaufgang über den Tempeln anzusehen, haben wir deshalb ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt und sind dann antizyklisch zu den Touribussen unterwegs gewesen. Mittags fahren viele Touris zurück nach SiemReap, in der Zeit war es zwar wirklich heiß, aber es war auch viel weniger los!
Unser TukTuk-Fahrer Sophai war zwar kein zertifizierter Guide, aber er wusste doch einiges über die Geschichte der Tempel und lotste uns wunderbar durch das riesige Gelände. Es ist einfach unglaublich, man fühlt sich fast schlecht, wenn man an einem wahnsinnigen Tempel einfach vorbeifährt, für den allein man anderswo auf der Welt sogar eine einstündige Anfahrt in Kauf genommen hätte, aber es sind einfach zu viele! Reisende benutzen hier gerne die Redewendung „templed out“.
Wir würden auch wirklich empfehlen, Angkor per TukTuk zu besichtigen, da es wirklich sehr heiß werden kann und die Strecken zwischen den einzelnen Tempelanlagen recht groß sind. Wir haben zwar einige bewundernswerte Menschen auf Fahrrädern gesehen, doch mit dem ganzen Gekraxel zwischen den jahrhundertealten Mauern, waren wir am Ende des Tages auch so richtig ausgepowert!
Sophai erzählte uns zwischendrin Geschichten über sein Land und seine Familie. Er ist der älteste von 4 Kindern und musste schon früh Geld verdienen, um die Schulbildung seiner Geschwister mitzufinanzieren. So wurde er TukTuk-Fahrer, was in Siem Reap eigentlich ein guter Job ist, da die meisten Angestellten nur etwa 150-180 Dollar im Monat verdienen. Aber seit einiger Zeit haben alle Hotels und Gästehauser ihre eigenen TukTuk-Fahrer, so dass er manchmal nur 4 „Angkor-Tage“ pro Monat kriege. Ein Angkor-Tag mit ihm kostet 15 Dollar.
Auf Nachfrage unsererseits erzählt er uns auch, dass er nicht wie die meisten Kambodschaner Buddhist sei, sondern zu der muslimischen Minderheit gehöre. Aber das sage er den Touristen eigentlich nicht, denn er habe Angst, dass sie ihn dann mit dem IS assoziieren könnten. Erstaunlich, wieviele Einheimische hier sich mehr Gedanken um die aktuellen politischen Geschehnisse machen, als so manche Reisende, auf die wir treffen.
Nach zwei wunderschönen Weihnachtsfeiertagen zwischen alten Steinen und riesigen Dschungelbäumen, die sich dazwischen ihren Platz zurückerobern, verabschieden wir uns von Angkor Wat bei einem Sonnenuntergangspicknick mit einer Mango.
Sorry, aber das schlägt dieses Jahr jeden Weihnachtsbaum 😉
PS: Wer mit Sophay unterwegs sein möchte, hier seine Handynummer: 0177 75094
Seine Kühlbox mit kaltem Wasser ist inklusive!
Einer meiner größten Reisewünsche ist in Erfüllung gegangen: ich durfte Loi Krathong in Chiang Mai erleben!
Bei diesem thailändischen Lichterfest werden kleine Böotchen aus Bananenblättern und Blumen gebastelt und auf einem Fluss schwimmen gelassen, um damit symbolisch alle bösen Geister und allen Ärger der Seele loszulassen.
Das Fest wird landesweit gefeiert, aber in Chiang Mai ist es besonders groß, denn hier fällt es mit dem Yi Peng-Fest zusammen, das ursprünglich aus der Lanna-Kultur des Nordens stammt.
Die gesamte Stadt ist für 3 Tage im Ausnahmezustand, Tempel werden geschmückt, endlose Straßenstände aufgebaut, es gibt Umzüge und Misswahlen und als Höhepunkt lassen die Menschen am Abend des Vollmondes tausende Himmelslaternen aufsteigen!
Natürlich war die Stadt an diesen Tagen berstend voll, aber obwohl unser Hostel sich leider als überbucht herausstellte, wir deshalb eine kleine Such-Odyssee unternehmen mussten und Simon auch noch an einer Magenverstimmung litt, hat es sich unglaublich gelohnt!
Auch an normalen Tagen ist es schon schön, durch Chiang Mais Altstadt mit seinen vielen Tempeln zu streifen, an Loi Krathong war es nochmal ganz besonders – überall hingen Girlanden und Laternen, Räucherstäbchen brannten und eine glückliche festliche Stimmung lag in der Luft. Viele Thailänder gaben Geschenkkörbe für die Möchte ab, in denen alles mögliche zu finden war, von Seife über Kekse bis hin zur Kopfschmerztablette! Ich liebe es, wie sich manchmal der normale Alltag und althergebrachten Traditionen vermischen!
Dann hatte ich das Glück über einen Krathong-Bastel-Workshop zu stolpern! War nicht so leicht, wie es bei den Thais aussieht, aber ich war super stolz auf mein eigenes Krathong!
Statt der originalen Krathongs aus Bananenblättern, gibt es inzwischen auch welche aus Waffel oder Salzteig, teilweise in den verrücktesten Variationen!
Dann wurde es endlich dunkel. Überall wurden kleine Kerzen angezündet. Und wir stürzten uns hinaus in das Gewusel, mit leuchtenden Augen vorbei an glitzernden Straßenumzügen und eifrigen Straßenverkäufern, hin zum großen Fluss.
Mitten in der Menge ließen wir unsere Himmelslaterne in den schwarzen Nachthimmel aufsteigen – dieser Anblick wie hunderte goldene Punkte sanft davonschweben, ist einfach unbeschreiblich!
Dann ließ ich am Flussufer neben thailändischen Pärchen und Familien mein Krathong schwimmen.
Auf Nimmerwiedersehen, ihr bösen Geister!
Thailand ist wirklich einfach zu bereisen, die Touristenpfade sind sehr gut ausgetreten und Restaurants mit teils auch westlichen Gerichten gibt es wie Sand am Meer.
Umso wichtiger finden wir’s hier eine Lanze für die lokale Kücke zu brechen! Also falls ihr in Thailand seid, esst an den kleinen Garküchen auf dem Markt oder an der Straße – es wird herrlich!
Wir beginnen mit der Mutter aller thailändischen Streetfoods – das Pad Thai! Ein Gericht aus Reisbandnudeln, Hühnchen oder Shrimps, Fischsoße und jede Menge Gewürzen, dazu gibts Sprossen und gehackte Erdnüsse.
Morgens (idealerweise nach einer Runde Yoga) essen wir am liebsten eine Nudelsuppe auf dem Markt! Es gibt alle möglichen Varianten und man sitzt ganz gemütlich mitten im Geschehen.
Unser absoluter Favourit in Thailand ist der grüne Papaya-Salat! Er schmeckt ganz anders, als die reife Frucht, lecker scharf und säuerlich! Unbedingt probieren!
Gibt’s auch als Abwandlung als Papaya Salat mit Seafood!
Ach ja, Seafood! Wo sonst, als in Südostasien, gibt’s einfach mal 8 gegrillte Shrimp auf die Hand für umgerechnet 2 Euro?!
Es gibt natürlich nicht nur landestypische sonder manchmal auch noch regionentypische Gerichte: wer im Norden Thailands unterwegs ist, sollte deshalb unbedingt Khao Soi probieren, ein Curry-Gericht mit Hühnchen und Eiernudeln, wovon als Schmankerl eine Handvoll frittiert noch obendrauf kommen.
Der Mensch kann natürlich nicht nur essen, er muss auch trinken und was wäre Südostasien ohne Fruchtshakes! Auch wenn jetzt manch einer aufschreit, da sei doch Eis drin, sowas könne man am Straßenrand doch nicht kaufen – ohne Fruchtshakes wäre unsere Reise nur halb so schön, da nehmen wir das ein oder andere Magengrummeln gerne in Kauf 😉
Und jetzt noch ein paar Nachtmarkt-Impressionen – alle Gerichte unter 2 Euro – wir genießen es wirklich sehr!
In Chiang Mai lässt es sich wirklich aushalten! Die zweitgrößte Stadt Thailands ist mit ihren 300.000 Einwohnern etwa so groß wie Freiburg und verwöhnte uns mit herrlichem Wetter, war dabei aber lange nicht so stickig und hektisch wie Bangkok. Tja und wusch, da war ne Woche um. Und das, obwohl wir gar nicht so viel gemacht hatten….
Innerhalb der Altstadt kann Chiang Mai mit jeder Menge hübschen Tempeln aufwarten, die man gemütlich bei einem Rundgang erkunden kann. Alles funkelt golden und die Eingänge werden von riesigen Naga-Schlangen bewacht.
In manchen Tempeln werden sogenannte „Monk-Chats“ angeboten, da kann man sich zu ein paar Mönchen dazusetzen, die gerne ihr Englisch verbessern möchten, und sie ausfragen. Der junge Mann, den wir erwischt haben, erwies sich aber leider als kleiner Sonderling. Er erzählte uns, er sei nur mit 13 von zu Hause weggegangen und Novize geworden um studieren zu können, die religiösen Aspekte interessieren ihn nicht so und das bald anstehende Lichterfest könne er gar nicht leiden, denn er möge keine Menschenmassen, am liebsten sei er alleine.
Wir hingegen mögen Menschen recht gerne, vor allem die, die leckeres Essen verkaufen 🙂 Hier kann man es sich in Chiang Mai mal wieder so richtig gut gehen lassen und sich nach Herzenslust durch die thailändische Küche futtern! Besonders herrlich ist die „Walking Street“, ein riesiger Nachtmarkt, der immer sonntags stattfindet!
Neben Märkten und alten Gemäuern hat Chiang Mai aber auch ein hippes Viertel zu bieten: vom schicken Maya-Einkaufscenter geht die Nimmanhaemin-Road ab, hier haben sich super viele stylische Cafés und kleine Geschäfte angesiedelt. Wer auf Dauer hier leben will, muss also auf europäischen Standart nicht verzichten.
Ansonsten haben wir viel Yoga gemacht, haben viele nette Leute kennengelernt und Mangoshakes getrunken. Wirklich sehr entspannt 😀
Was wir in Chiang Mai NICHT gemacht haben:
Elefantencamp
Ich liebe Elefanten, diese wunderschönen Tiere, und ich bin in Indien auch schon einmal kurz auf einem Tempelelefanten gesessen. Hier jedoch muss man wirklich aufpassen, da durch die massiven Touristenströme unzählige Camps entstanden sind, wo die Tiere sehr schlecht behandelt werden. Gewiss, auch ein Pferd muss man zureiten, bevor es bereitwillig Menschen auf seinem Rücken duldet, aber Elefanten sind nunmal so stark, ihnen muss so viel mehr Gewalt angetan werden und das zeigt sich oft an zerrissenen Ohren und blutenden Wunden. Wir haben so einige Geschichten von anderen Reisenden gehört, die sehr unglücklich mit ihren Erlebnissen in diesen Camps waren. Wo man aber wohl wirklich guten Gewissens hingehen kann, ist der Elephant Nature Parc, hierüber haben wir nur Gutes gehört.
Tiger-Kingdom
Dass man beim Elefantenreiten vielleicht nicht erkennt, dass es dem Tier nicht wirklich gut geht, kann ich verstehen. Dass so viele Leute in diese Tigerparks fahren, hingegen gar nicht! Was macht ein Tiger wohl, wenn 100 Menschen am Tag ihren Kopf auf seinen Bauch legen und ein Selfie davon machen? Richtig, er beißt ihnen eben diesen Kopf ab! Diese Tiere stehen unter Drogen und wer davon stolz ein Foto herumzeigt, unterstützt Tierquälerei!
„Langhals“-Dörfer
Wer Tiere nicht so mag, der kann in der Nähe von Chiang Mai eine andere Form des Zoos besuchen – einen menschlichen Zoo. Das Volk der Langhälse, die in Wirklichkeit Padaung heißen, sind vor langer Zeit aus Myanmar nach Nordthailand geflohen, erwiesen sich mit ihrem exotischen Aussehen aber bald als Kassenschlager und werden deshalb heutzutage sogar importiert! So sitzen die Frauen den ganzen Tag stoisch in künstlich angelegten Dörfern und lassen sich von den Touri-Horden fotografieren.
Vielleicht sollten wir in Deutschland unsere Flüchtlinge auch einfach besser vermarkten?
Kristallblaues Wasser, weißer Strand, Felsen, die senkrecht aus dem Wasser ragen – wer noch nicht selbst in Thailand war, kennt diese Bilder aus dem berühmten Film THE BEACH.
Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir auf die Insel Koh Phi Phi fahren sollten, wo dieser Strand-Epos vor 14 Jahren gedreht wurde, schließlich wären es von Krabi aus nur 2 Stunden mit dem Boot.
Aber Gemunkel von Ballermannähnlichkeit und Massentourismus hielten uns letztendlich davon ab – was nützt einem der schönste Strand, wenn man vor lauter betrunkenen Zwanzigjährigen den Sand nicht mehr sehen kann…
Einen kleinen Vorgeschmack bekamen wir bei einer Tagestour zum Railay-Beach, ein Strand mit wunderschönen überhängenden Felsen und ein Eldorado für Kletterer. Doch auch hier tummelten sich die Touristen und beobachteten die Thailänder interessiert dabei, wie diese in einer (zugegeben etwas eigenwillig gestalteten) Grotte für Kindersegen beteten.
Glücklicherweise verschlug es uns stattdessen auf die kleine Insel Koh Yao Noi, die vor allem von muslimischen Thailändern bewohnt wird. Hier ergab sich von unserer Yogaschule aus die Gelegenheit eine Insel-Hopping-Tour zu machen – so ein herrlicher Tag an einem unglaublich schönen Fleck dieser Welt, der zum Glück noch von den Massen verschont geblieben ist!
Von Anfang an stand fest, diese Reise sollte uns nicht nur an neue Orte führen, wir wollten die freie Zeit und Energie auch dafür nutzen neue Dinge zu lernen, Sachen auszuprobieren, auf die man sich daheim vielleicht nicht einlassen würde und idealerweise neue Einsichten mit nach Hause zu nehmen.
Ich dachte nie, dass Yoga wirklich was für mich ist, ich glaubte, ich sei zu albern um ernsthaft nach meinen inneren Energien zu suchen und würde mich bei den langsamen Bewegungen schnell langweilen.
Ich saß also mit sehr skeptischen Gefühlen auf der kleinen Fähre, die uns von Krabi auf die beschauliche Insel Koh Yao Noi brachte. Womöglich stand uns als absoluten Anfänger eine ganze Woche unter lauter erleuchteten Vollblut-Hippies bevor…was hatten wir uns nur dabei gedacht?
Vier Stunden später sitze ich mit überschlagenen Beinen in einem von Palmen umgebenem Holzpavillion und lausche den tropischen Insekten. Meine erste Yoga-Einheit liegt hinter mir und ich fühle mich wunderbar. Die beiden Lehrerinnen sind total lustig, die anderen Schüler eine fröhliche bunt gemischte Gruppe. Der Tag beginnt morgens mit 2 Stunden Training, anschließend gibt es ein leckeres Frühstücksbuffet. Die Zeit bis zur zweiten Yoga-Einheit um halb fünf kann man nutzen um Ausflüge zu unternehmen, mit dem Scooter über die Insel zu cruisen oder einfach nur relaxen.
Die ersten Tage kämpfe ich mit dem Muskelkater und meinen schwachen Handgelenken. Dann merke ich langsam, wie ich stärker werde, mich länger halten kann, tiefer runter komme und ich bin stolz auf mich!
Die meditativen Komponenten hingegen fallen mir sehr schwer, mein Geist ist so unruhig und springt von einem Gedanken zum nächsten – das ist auf jeden Fall etwas an dem ich arbeiten will.
Wir lernen bei Island Yoga so viele tolle Menschen kennen und ja, wir sind inspiriert und wollen das auf jeden Fall weitermachen! Und falls jetzt jemand von euch mit dem Gedanken spielt: fahrt da hin!
Mesi
Es ist morgens halb sieben auf der kleinen Trauminsel Koh Yao Noi. Es ist schon der vierte Tag an dem uns der Wecker aus den Federn treibt. Jeder Muskel des Körper schmerzt, doch wir kriechen tapfer aus dem Bett. Das Verwunderliche an dieser Szene ist jedoch, dass wir dabei beide ein Lächeln im Gesicht haben. Warum wir uns so darauf freuen, unsere Muskeln zum Brennen zu bringen, lässt sich leicht erklären, denn nach zwei Stunden in diversen Tierposen fühlt man sich, als wäre man in den Himmel gestiegen und würde auf Wolken laufen.
Es ist schon erstaunlich welchen Effekt diese Übungen auf Geist und Seele haben. Ich habe innerhalb kürzester Zeit meinen Körper in die Lage versetzt in Positionen zu kommen, die ich zuletzt wahrscheinlich im Alter von 5 Jahren eingenommen habe. Das Berühren der Zehen aus dem Stand mit gestreckten Beinen ist bereits zur Selbstverständlichkeit geworden und sogar meine Stirn ruht sich nach einem vernünftigen meditativen Warmup auf meiner Kniescheibe aus.
All dies hätte ich nicht erwartet, empfand ich doch Yoga immer eher als spirituelle-eso-Kackscheiße. Aber man lernt ja nie aus und es gilt ebenfalls wie immer „if you don’t try, you will never know“. Ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben und mein Körper dankt es mir jetzt schon.
Hallo Bangkok, wir kennen uns noch nicht.
Ich weiß gar nicht recht, wie das so kommen konnte, denn scheinbar bist du ja der ultimative Anlaufpunkt aller Backpacker dieser Welt, der Freddy Mercury unter den Rockstars, wer dich nicht kennt, hat noch nie Musik gehört. Also, hallo.
Du wirst verzeihen, dass wir erstmal etwas überwältigt waren, aber wenn man zuvor nur bei Wohnzimmer-Konzerten war, hauen einen die Menschenmassen bei deinem Auftritt einfach um – wir haben hier innerhalb von 2 Stunden mehr Touristen gesehen, als in den ganzen letzten 3 Monaten!
Darauf brauchten wir erstmal einige Mangoshakes – mmhh, da könnte ich mich reinlegen! Und während ich als nächstes genüsslich die Ananas-Variante probiere, werde ich plötzlich gefragt, ob ich nicht aus Tübingen sei – vor mir steht der bekannteste Stocherkahnfahrer meiner geliebten Studentenstadt, der auch häufig in einer Kneipe zu Gast war, in der meine ehemalige Mitbewohnerin Ines gearbeitet hat! Verrückt! Die Kneipe schließt jetzt, ein Stück Tübinger Geschichte geht zu Ende – typischer Straßenschnack in Bangkok!
Ja, in Bangkok trifft jeder jeden, Reisegeschichten werden ausgetauscht und nebenher wird geschlemmt und gefeiert! Wir sitzen mit einem französischen Päarchen neben einem Bullibus, der zu einer Bar umgebaut wurde, eine Holländerin bietet mir etwas von ihrem thailändischen Pfannkuchen an, ihr Freund verschenkt derweil kleine Zigarren aus Myanmar. Ein paar Amis neben uns haben sich einen frittierten Skorpion gekauft und posieren nun laut johlend für Fotos. Manchmal sind die Übergänge zwischen Spaß und Rüpelhaftigkeit fließend, dann kriecht der Fremdscham in einem empor und man muss fliehen, zum Beispiel zum nächtlichen Blumenmarkt, ganz ohne Eimertrinken und PingPong-Shows.
Natürlich haben wir auch eine kleine Kulturrunde gemacht, sind einfach am Pier auf ein lokales Fährschiff der „orange line“ gehüpft und für 30 Cent den Fluss hinauf zum Königspalast getuckert.
Anschließend ging es zum Wat Pho, einer besonders schönen Tempelanlage mit hunderten kleinen Türmchen und dem 46m langen ruhenden Buddha. Hier gibt es auch eine angegliederte Massageschule, wo wir eine der besten Thai-Massagen bisher erleben durften.
Also Bangkok, wir kommen in den nächsten 3 Monaten bestimmt nochmal vorbei und sind gespannt, was du uns dann noch so zu bieten hast!
Zwischen den beiden Megastädten Südkoreas, Seoul und Busan, wollten wir auch gerne noch etwas vom ländlicheren Korea sehen, also beschlossen wir mit unserer aktuellen kleinen Reisetruppe einen Ausflug nach Gyeongju zu machen.
Über AirBnB ergab sich die Möglichkeit in einem historischen koreanischen Haus zu übernachten, mit Schiebetüren und Wänden aus Reispapier. Traditionell schlafen die Koreaner nicht in Betten, sondern breiten vor dem Schlafengehen eine Art dünne Matratze auf dem Boden aus. Dieser wird von einem manuell zu befeuernden Heizsystem durchzogen, so dass wir trotz inzwischen bereits recht kühler Nächte sehr wohlig geschlafen haben!
Leider habe ich von den Matratzen gar kein Foto gemacht.
Gyeongju war die Hauptstadt des alten koreanischen Königreiches Silla (57 v. Chr. bis 935 n. Chr) und einige der Gebäude und Viertel wurden inzwischen zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Der Ausflug zum Bulguksa-Tempel mit einer kleinen Wanderung hinauf zur Seokguram Grotte war dank der herrlichen Laubverfärbung besonders schön, auch wenn wir uns die Buddha-Statue, die wir uns als Ziel auserkoren hatten, etwas imposanter vorgestellt haben.
Für alle, die den letzten Artikel so eklig fanden, hier mal ein Snack, den wir NICHT probiert haben: gekochte Bienen.
Stattdessen gab’s Essen aus vielen Töpfchen an einem Marktstand.
Abends lohnt sich dann noch ein Spaziergang um den Anapji See.