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Essen in Warschau

Essen gehört zu einem Land ja immer dazu, deshalb hier noch ein Nachtrag:

als erstes und wichtigstes natürlich: PIROGGEN
Es gibt sie mit allen möglichen Füllungen, mit Fleisch, Käse, Sauerkraut, Spinat und natürlich auch in süß. Jedes polnische Restaurant hat sie, es gibt jedoch auch extra Piroggerias. Aber Vorsicht, sie stopfen ganz schön!

weiterhin haben wir gegessen:
– Zurek, eine Sauermehlsuppe, gerne auch im Brotlaib gereicht
–  verschiedene polnische Würste, allesamt sehr lecker
– traditionelle polnische Ente statt mit Rotkraut hier mit geraspelter
roter Beete serviert

und am aller leckersten: TARTAR – mjam!
Wird in Deutschland in schicken Restaurants ja eher als kleine Vorspeise kredenzt, in Polen aber als vollwertige Mahlzeit mit sauren Gurken und dunklem Brot serviert!


Und Nachtisch?
Tja, da geht man am besten zur ältesten Chocolaterie Polens, E. Wedel, und lässt sich dort verwöhnen 😉

Holla, die Meerjungfrau

Eine Stadt im shabby chic

Man nehme etwas Kaputtes, verpasse ihm einen neuen Anstrich und fahre anschließend mit Schmirgelpapier zweidreimal über die Kanten, so dass es gerade wieder alt aussieht – tadaa, schon hat man den beliebten shabby-chic.
So fühlt sich Warschau für mich an.
Im 2. Weltkrieg wurden 86% der Stadt dem Erboden gleichgemacht, ganze Straßenzüge wurden 1944 systematisch von der Wehrmacht gesprengt. Bereits im Jahr darauf begann jedoch der Wiederaufbau und die Altstadt Warschaus wurde so minutiös rekonstruiert, dass die Unesco sie zum Weltkulturerbe erklärte.
Praga hingegen, der Stadtteil am anderen Weichselufer, bekam weder viele Bomben noch viele Restaurationsgelder ab, deshalb ist es dort heute doch mehr shabby als chic. Dafür verstecken sich so manche Streetart-Schätze an den bröckelden Hauswänden und mit mehr Zeit gäbe es gewiss noch einiges der wachsenden Warschauer Kunstszene zu entdecken.

Über all dem thront milden Blickes der Kulturpalast, Stalin’s symbolträchtiges Geschenkle an Warschau. Heutzutage beherbert er ein Kino, ein Theater und ein Panoramarestaurant – sogar die Rolling Stones haben hier schon gespielt.

 

Und auch sonst ist vom Kommunismus nicht mehr viel zu spüren, die OLYMPUS DIGITAL CAMERAWarschauer genießen ihr Leben in vollen Zügen. Auf der Nowy Swiat laufen die Restaurants und Bars auch unter der Woche vor jungen Leuten über, live-DJs legen neben der Straße auf und live-Köche hacken dazu im Takt Tatar.

 

Eine verrückte quirrlige Stadt.
Voll trauriger Geschichte und doch so vielen fröhlichen Menschen.
Uns hat’s hier gut gefallen!

Übrigens sehr zu empfehlen: die Warsaw FREE Walking Tours! Wir haben nur die Tour über das jüdische Warschau mitgemacht, aber auch die anderen Angebote klingen super!

Promiflash!

Schon beim ersten Stop in Warschau wird einem mal wieder die Beschränktheit des schon fast dörflich anmutenden Freiburg vor Augen gehalten. Waren wir doch bis gestern davon ausgegangen, dass die Stadt an der Dreisam der Nabel Welt ist!
Das Who is Who der Medialen Welt trifft sich anscheinend nicht im Süden unsere Republik, sondern in den Metropolen Europas. Nach Lena Meyer Landrut in Berlin erspähten wir heute „Passenger“ in Warschau, der versuchte die authentisch restaurierte Kulisse der Altstadt für ein kleines Youtube-Video zu instrumentalisieren. Tatsächlich spielt der in seinen Songs stets weinerlich klingende Mike Rosenberg heute hier im Palladium. Diese Information soll nur nochmals den Wahrheitsgehalt unseres Promiflashs unterstreichen, da wir aus Diskretionsgründen leider kein Foto von dem guten Herrn bereitstellen können.

PS: Ja, die Stadt ist cool, die polnischen Pirroggen rocken und das Bier ist leicht süßlich aber mundet vorzüglich zu den deftigen Gerichten.