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Liebling Luang Prabang

Da hat es Luang Prabang doch glatt geschafft, mein Lieblingsstädtchen in Südostasien zu werden! Natürlich gibt es in den kommenden Wochen noch einiges zu entdecken, trotzdem hier schonmal eine kleine Liebeserklärung und 8 Gründe, warum ihr unbedingt in Laos‘ alte Königstadt müsst!

1. Die Farben
Auch wenn die laotische Flagge etwas anderes vorgibt, für mich sind die Farben dieses Landes grün, dunkelbraun und orange! Grün wie der Dschungel, braun wie die Teakhäuser und orange wie die Kutten der Mönche. Und in Luang Prabang war dieses Farbenspiel besonders eindrücklich!
Noch nie habe ich eine so grüne Stadt gesehen, alles ist umwuchert von Palmen, großblättrigen Bäumen und Bougainvillean! Einfach herrlich! Dazwischen wunderschöne alte Häuser aus dunklem Teakholz und viele kleine goldene Tempel. Mönche und Novizen schlendern gemütlich in ihren orangenen Kutten mit Sonnenschirmen bemannt durch die Straßen und machen das Bild perfekt.


2. Rauf auf den Phou Si!

Der kleine Berg, der sich mitten in Luang Prabang erhebt, wird von einer Stupa gekrönt und bietet schöne Blicke über die Stadt und die umliegenden Berge. Alle Reiseführer empfehlen zum Sonnenuntergang hier hoch zu kommen, aber dementsprechend voll gequetscht ist es dann.
Wir haben das Bergchen hingegen so gegen 15 Uhr erklommen und sind von der Stupa aus weiter zum „Fußabdruck Buddhas“, einer Felsformation über die ein kleiner Tempel gebaut wurde. Hier saßen einige junge Novizen auf den Mauern und einer sprach uns von sich aus an. Sie würden nach ihrem Unterricht immer im diese Zeit hierher kommen, um mit Touristen ihr englisch zu üben. Nach der etwas enttäuschenden Monk-Chat-Erfahrung in Chiang Mai war das ein wunderbarer Kontrast! Der junge Novize erzählte uns voller Freude von seinem Leben, wie er mit 11 Jahren nach Luang Prabang in den Tempel kam und dass seine Eltern, die in einem Dorf vier Stunden entfernt leben, noch NIE einen westlichen Touristen gesehen hätten, noch nicht einmal auf einem Foto! Leider habe ich mich nicht getraut den kleinen Mönch wiederum um ein Foto zu bitten, im Nachhinein glaube ich fest, dass er gerne mit uns posiert hätte.


3. Die Buffet-Straße
Einfach nur Wahnsinn! Ein kleines Seitengässchen, absolut vollgestopft mit Essen! Und zwar keine Garküchen oder Straßenstände, wie man sie kennt, sondern Buffets, wo man sich den Teller nach Belieben mit köstlichem laotischen Essen vollschaufelnd kann! Und das für 1,50€! Zum Glück habe ich damals zu Unizeiten meine Stapelfertigkeiten beim wöchentlichen Pasta-Tag in der Mensa ausreichend trainiert!


4. Der Nachtmarkt
Jeden Abend verwandelt sich die Straße, die mitten durch die Stadt führt, zu einem riesigen Nachtmarkt, von Hosen mit Elefantendruck, über Macheten und Schmuck, bis hin zu Besteck aus dem Material ehemaliger Bomben – hier gibt es alles! Shoppiiiing!!!!


5. Morgendliches Ritual
Jeden Morgen bei Sonnenaufgang streifen die Mönche der Stadt in langen Reihen durch die dämmrigen Gassen und bitten nach alter Tradition um Essen. Gläubige sitzen am Straßenrand und legen Reis, Obst und Süßigkeiten in die ihnen dargebotenen Bittschalen. Für die Mönche ist es die einzige Mahlzeit, die sie am Tag bekommen, nach zwölf Uhr mittags dürfen sie nichts mehr essen.
Dieses Ritual, genannt „Tak Bat“, ereignet sich jeden Morgen in ganz Laos, doch in Luang Prabang mit seinen vielen Tempelchen ist die Atmosphäre besonders schön. So kommt es leider, dass man nicht der einzige Tourist ist, und nicht alle verhalten sich angemessen. Am besten ist es natürlich sich das ganze von möglichst großer Distanz anzuschauen, aber auch wir haben uns letztendlich dafür entschieden an der Almosenverteilung teilzunehmen und es war eine ganz besondere Erfahrung.
Ich habe am nächsten Tag den kleinen Mönch darauf angesprochen und er meinte, er fände es gut, wenn Touristen Reis geben, besser als wenn sie nur fotografieren.
Am wichtigsten ist natürlich keinen Lärm zu machen und kein Blitzlicht zu benutzen, aber das gebietet einem wohl der gesunde Menschenverstand.


6. Ausflug zum Kuangsi-Wasserfall

In der Nähe von Luang Prabang gibt es zwei Wasserfälle, der größere davon ist der Kuangsi-Wasserfall, der in 45 Minuten mit einem TukTuk zu erreichen ist. Wir haben pro Person 30.000 Kip hin und zurück gezahlt, der Fahrer wartet am Wasserfall.
Türkis schimmernde Wasserbecken laden bei der Ankunft direkt zum Schwimmen ein, aber wer hier hängen bleibt, verpasst das beste! Unbedingt bis ganz hinauf auf den Wasserfall steigen! Am besten nimmt man den Weg, der rechts am Wasserfall hinaufführt, auf halber Höhe kann man unter einem Zaun hindurchstiegen und auf dem ersten Wasserfallplateau schwimmen, sogar in eine kleine Höhle hinein! Ganz oben eröffnen sich dann nochmals verwunschen eingewachsene Lagunen – wunderschön!


7. Lao Barbecue

Grillkonstruktion
Grillkonstruktion

Ein kleines verstecktes Juwel, das wir dank Jule & Felix gefunden haben: ein „Restaurant“ mit Wellblechwänden, das eine Mischung aus Tischgrill und Fondue anbietet: auf einem Kohlebecken steht eine Art metallener Hut, auf dem man verschiedene Fleischsorten grillen kann, der Saft tropft dabei in eine Brühe, in der man nebenher Gemüse, Tofu und Eier garen kann. Super lecker und meistens ist man der einzige Weißgesichter-Tisch!
(how to find: wenn man vor dem „Rosella“ steht, rechts davon in das kleine Gässchen biegen)

8. leckere Fusionküche
Luang Prabang ist natürlich auch DER Ort in Laos, um schön essen zu gehen – die Einflüsse der französischen Kolonialherrschaft erweisen sich hier mal als positiv! Dazu kommt das wunderschöne Setting in alten Kolonialhäusern oder direkt am Mekongufer. Unser Favorit ist das „Tangor“: total gemütlich und glänzt mit einerwunderbaren kleinen Karte mit liebevoll arrangierten asiatisch-französischen Fusion-Gerichten, zum Beispiel Schweinelendchen mit grüner Currysauce und Zitronengras ♥

So, jetzt hab ich euch hoffentlich viel Lust auf Luang Prabang gemacht! Schönste Stadt in Südostasien!