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Omul und Bliny

Ja ok, wir hatten eine kleine Pechsträhne hier in Sibirien.
Und dass wir es nicht auf die Schamaneninsel Olchon geschafft haben, das schmerzt mich wirklich.
Aber natürlich hatten wir trotzdem schöne Tage im Land der Burjaten und das haben wir vorallem unserer Lieblingsrussin Galina zu verdanken.

Galina ist eigentlich studierte Ingenieurin und arbeitete vor 20 Jahren im Bereich der Aluminiumherstellung, als ihr damaliger Freund, der Übersetzer war, erstmals französische Gäste bei ihr einquartierte. Denen gefiel es, sie kamen wieder und empfahlen Galina weiter. Das Haus füllte sich und so gab Galina vor 15 Jahren ihren Beruf auf, um von da an ganz Hostelmutti zu sein.
Jeden Morgen empfängt sie ihre Gäste in der Küche ihres hundertjährigen Holzhauses zum Frühstück mit russischen Pfannkuchen und selbstgemachter Marmelade.

Manchmal, wenn ein Marmeladenöpfchen fast leer ist, öffnet Galina eine Klappe im Boden und verschwindet darin, um Nachschub zu holen. Ihr Haus ist einer der vielen traditionellen Holzbauten in Irkutsk, viele davon sind leider in sehr schlechtem Zustand. Nicht nur hinterlässt seit Jahrzehnten das kontinentale Klima mit Temperaturen zwischen 35°C im Sommer und -40°C im Winter seine Spuren an den schnörkeligen Verzierungen, sie sinken zudem langsam und stetig immer tiefer in den Permafrostboden ein.

Am ersten Tag hier, bevor Simon sich die Reise-Diarrhoe eingefangen hat, haben wir einen Ausflug nach Listvyanka gemacht und konnten dort leckeren Omul-Fisch essen, den es nur im Baikalsee gibt. Auch waren wir an diesem Tag wenigstens bis zu den Knien im eiskalten See!

Heute steigen wir wieder in die transibirische Eisenbahn und reisen weiter in die Mongolei! Wir sind schon sehr gespannt!