Ehrlich gesagt, bin ich mit wirklich wenig Erwartungen nach Shanghai gekommen. In Reiseforen steht überall, Shanghai werde überbewertet und es sei gar nicht richtig chinesisch, sondern eigentlich nur groß und laut. Aber Simon wollte gerne hin und außerdem war’s praktisch als Weiterflughafen nach Südkorea, also gut, dann halt doch. Zum Glück! Denn ja, Shanghai ist groß und blickend und voller europäischer Jugendstilgebäuden mit amerikanischen Modeläden drin, aber eben gerade dadurch auch so ein verrückter Teil des modernen Chinas, das muss man gesehen haben!
Die Skyline des Geschäftsviertels Pudong ist einfach der Wahnsinn!
An der Fluss-Promenade, dem sogenannten Bund, kann man dann schön entlangflanieren, links das Wasser, rechts die großen Bankgebäude im Kolonialstil. Das wird auch wieder gerne von Brautpaaren als Kulisse genutzt, wobei die Bräute hier im Gegensatz zum restlichen China viel häufiger im traditionellen rot unterwegs waren.
Die große Shoppingmeile Nanjing Road, die neben allen bekannten internationalen Marken auch mit witzigen Fake-Kaufhäusern (z.B. Nr. 580) aufwartet, führt direkt auf den alten Volkspark zu. Wer am Wochenende hier her kommt, kann nicht nur im Grünen lustwandeln, sondern auch chinesischen Großeltern dabei zusehen, wie sie versuchen ihre unverheirateten Enkel an den Mann bzw. an die Frau zu bringen.
Es gibt eine offizielle Pinnwand, aber wer die Gebühr dafür nicht zahlen möchte, schreibt die wichtigen Informationen (Geburtsdatum, Größe, Beruf und Einkommen) einfach auf ein Blatt, das an einem Schirm befestigt wird. Fotos sieht man fast keine.
Wer lieber etwas exklusiver entspannen will, kann wie wir ein Käffchen im alten Fairmont Peace Hotel trinken gehen. Einfach souveränen Blick aufsetzen, dann schaut auch niemand kritisch auf die Trekkingschuhe….
Fürs Abendessen können wir dann definitiv die französische Konzession empfehlen, hier gibt es weitere Kolonialbauten und französische Villen, aber auch renovierte alte chinesische Steinhäuser, wie zum Beispiel im In-Viertel Tianzifang.
Nach 2 Tagen hieß es für uns schon“ Good Bye Shanghai“ und als Abschiedsgeschenk von China gab es noch eine Fahrt mit der Magnetschwebebahn zum Flughafen. In 7 Minuten legt sie die 30km mit einer Maximalgeschwindigkeit von 431km zurück – Simon war begeistert!