ein riesiges Puzzle

Eine der ersten Sehenswürdigkeiten, die einem bei China in den Sinn kommen, ist neben der großen Mauer gewiss die berühmte Terrakotta-Armee.
Auch wir wollten diese einmal mit eigenen Augen sehen und im Gegensatz zu vielen Berichten, die wir vorher gelesen hatten, waren wir ganz und gar nicht enttäuscht, sondern sogar ziemlich beeindruckt!

Vor über 2000 Jahren ließ der erste Kaiser Chinas tausende Statuen lebensgroßer Soldaten anfertigen, die sein Grab bewachen und ihm im Jenseits die ewige Herrschaft sichern sollten. Doch die unterirdische Anlage geriet in Vergessenheit bis 1974 ein paar Bauern beim Graben eines Brunnens rein zufällig darauf stießen!
Bisher wurden knapp 8000 Krieger gefunden, man geht jedoch davon aus, dass es noch deutlich mehr geben muss. Die meisten sind in viele hundert Einzelteile zerbrochen, doch haben Archäologen schon gute 2000 wieder feinsäuberlich zusammengepuzzelt.

kniender Bogenschütze
kniender Bogenschütze

Es gibt Bogenschützen und Kavalleristen mit ihren Pferden, sowie Offiziere und Generäle. Dabei ist besonders beeindruckend, dass kein Soldatengesicht dem anderen gleicht! Angeblich hat jeder Arbeiter sich selbst in seiner Terrakottafigur verewigt. Unglaublich ist zudem, dass die Waffen, die bei den Figuren gefunden wurden, eine Chromlegierung haben, die sie vor Korrosion geschützt hat – eine Technik, die in Deutschland erst in den 30er Jahren entdeckt wurde!
Natürlich wollen super viele Touristen, westliche wie chinesische, diesen großen archäologischen Fund bestaunen, trotzdem hat uns die Ausstellung gefallen! (aber da werden bei mir halt auch Indiana-Jones-Träume wach 😉 )

Die Stadt Xi’an hat uns auch sonst sehr gut gefallen!
Vor allem das muslimische Viertel, wo seit dem 7.Jahrhundert chinesische Muslime leben und auch eine wunderschöne chinesische Moschee besichtigt werden kann, ist ein wuseliger Ort mit engen Gassen voller Garküchen!
Wir liebten besonders den Hotpot, ein Art chinesisches Fondue!
Man sucht sich einfach verschiedenes Gemüse, Fleisch und Tofu auf Stäbchen aus und gart diese in einem riesigen Topf Suppe, zum Schluss werden einfach die Stäbchen gezählt.

Ach ja, noch was lustiges: das eigentliche Grab von diesem Kaiser wurde noch gar nicht geöffnet! Die Legenden erzählen von einer kompletten unterirdischen Stadt, wo der Sternenhimmel mit Perlen nachgebildet wurde, aber auch von vielen Fallen und von Flüssen aus Quecksilber. Tatsächlich hat man rund um den Grabhügel erhöhte Quecksilberwerte gemessen…spannend, was man hier wohl noch finden wird!

bisher kann man nur den Hügel selbst bestaunen (hinten rechts)
bisher kann man nur den Hügel selbst bestaunen (hinten rechts)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.