den Mekong hinunter

Tucker tucker tucker…wir schippern den Mekong hinunter, 2 Tage lang.
Es ist eine gemächliche Fahrt mit dem beliebten Slowboat, das uns von Huay Xai nach Luang Prabang bringt, und man hat ausreichend Zeit den Blick über den mächtigen milchkaffefarbenen Fluss gleiten zu lassen. Am Ufer wechseln sich Wasserbüffel auf Sandbänken mit tiefem Dschungel ab, dazwischen immer mal wieder ein paar Hütten. Fischer kontrollieren mit kleinen Longtailbooten ihre Netze, ab und zu winken Kinder.
Unser Boot gehört zum Glück nicht mehr zu der ganz alten Charge, die noch mit harten Holzbänken bestückt war, stattdessen kann man es sich in ausrangierten Autositzen gemütlich machen. In Kombination mit leckeren laotischen Baguettes, die wir uns als Proviant gekauft haben und einem guten Buch, kann ich diese Art zu reisen, als eine der entspanntesten überhaupt empfehlen.
Wobei wir wohl Glück hatten, denn ein englisches Pärchen erzählte uns später, dass auf ihrem Boot schon ab mittags eine große Gruppe betrunkener Reisender den Mekong mit ihrem Gegröle beschallt hätte….

Nach 6 Stunden Fahrt am ersten Tag legt das Boot in Pakbeng an, einem kleinen Städtchen, das eigentlich nur aus Hostels und Restaurants besteht. Hier nicht auf den Trick reinfallen, es gäbe keine Unterkünfte mehr – wir sind kurz vom Pier den Berg hochgelaufen und haben prompt ein super Doppel-Zimmer für 80.000 Kip gefunden!
Am nächsten Tag dauerte es nochmals 7 Stunden bis wir am Pier von Luang Prabang ankamen. Dieser liegt seit einigen Jahren etwas außerhalb der Stadt und TukTuks fahren für festgelegte 20.000 Kip pro Person in die Stadt. Tip: einfach mal loslaufen, nach spätestens 5 Minuten wird man für den halben Preis aufgesammelt 😉

auf nach Luang Prabang!
mit neuen Freunden auf nach Luang Prabang!

 

Harte Infos:
Wir haben die Strecke Chiang Mai – Luang Prabang komplett selbstorganisiert gemacht, hier eine kleine Kostenaufstellung:
Bus Chiang Mai – Chiang Kong: 266 Baht/Person
TukTuk zum Grenzposten: 50 Baht/Person (offiziell festgelegt)
Bus über Grenzbrücke: 25 Baht/Person
TukTuk nach Huay Xay: 100 Baht/Person (offiziell festgelegt 🙁 )
Boot Ticket am Schalter: 220.000 Kip für beide Tage (entsprach zu dem Zeitpunkt etwa 1100 Baht)

Im Vergleich zu den organisierten Touren sind wir also nicht deutlich billiger weggekommen, da diese noch eine Übernachtung in Chiang Kong (Thailand) beinhalten, aber für uns war es die bessere Wahl, da wir wegen Loi Krathong unser Visum sowieso schon 2 Tage überzogen hatten.
Man kann sein laotisches Visum übrigens problemlos mit Baht bezahlen, ist leicht teurer als in Dollar, aber man muss zuvor auf keinen Fall seine Baht zu einem schlechten Kurs irgendwo wechseln.

Alles in allem – lohnenswert!

Loi Krathong

Einer meiner größten Reisewünsche ist in Erfüllung gegangen: ich durfte Loi Krathong in Chiang Mai erleben!
Bei diesem thailändischen Lichterfest werden kleine Böotchen aus Bananenblättern und Blumen gebastelt und auf einem Fluss schwimmen gelassen, um damit symbolisch alle bösen Geister und allen Ärger der Seele loszulassen.

Das Fest wird landesweit gefeiert, aber in Chiang Mai ist es besonders groß, denn hier fällt es mit dem Yi Peng-Fest zusammen, das ursprünglich aus der Lanna-Kultur des Nordens stammt.
Die gesamte Stadt ist für 3 Tage im Ausnahmezustand, Tempel werden geschmückt, endlose Straßenstände aufgebaut, es gibt Umzüge und Misswahlen und als Höhepunkt lassen die Menschen am Abend des Vollmondes tausende Himmelslaternen aufsteigen!

Natürlich war die Stadt an diesen Tagen berstend voll, aber obwohl unser Hostel sich leider als überbucht herausstellte, wir deshalb eine kleine Such-Odyssee unternehmen mussten und Simon auch noch an einer Magenverstimmung litt, hat es sich unglaublich gelohnt!

Auch an normalen Tagen ist es schon schön, durch Chiang Mais Altstadt mit seinen vielen Tempeln zu streifen, an Loi Krathong war es nochmal ganz besonders – überall hingen Girlanden und Laternen, Räucherstäbchen brannten und eine glückliche festliche Stimmung lag in der Luft. Viele Thailänder gaben Geschenkkörbe für die Möchte ab, in denen alles mögliche zu finden war, von Seife über Kekse bis hin zur Kopfschmerztablette! Ich liebe es, wie sich manchmal der normale Alltag und althergebrachten Traditionen vermischen!

Dann hatte ich das Glück über einen Krathong-Bastel-Workshop zu stolpern! War nicht so leicht, wie es bei den Thais aussieht, aber ich war super stolz auf mein eigenes Krathong!

Statt der originalen Krathongs aus Bananenblättern, gibt es inzwischen auch welche aus Waffel oder Salzteig, teilweise in den verrücktesten Variationen!

Dann wurde es endlich dunkel.
Überall wurden kleine Kerzen angezündet.
Und wir stürzten uns hinaus in das Gewusel, mit leuchtenden Augen vorbei an glitzernden Straßenumzügen und eifrigen Straßenverkäufern, hin zum großen Fluss.
Mitten in der Menge ließen wir unsere Himmelslaterne in den schwarzen Nachthimmel aufsteigen – dieser Anblick wie hunderte goldene Punkte sanft davonschweben, ist einfach unbeschreiblich!

Dann ließ ich am Flussufer neben thailändischen Pärchen und Familien mein Krathong schwimmen.
Auf Nimmerwiedersehen, ihr bösen Geister!


We ♥ Streetfood

Thailand ist wirklich einfach zu bereisen, die Touristenpfade sind sehr gut ausgetreten und Restaurants mit teils auch westlichen Gerichten gibt es wie Sand am Meer.
Umso wichtiger finden wir’s hier eine Lanze für die lokale Kücke zu brechen! Also falls ihr in Thailand seid, esst an den kleinen Garküchen auf dem Markt oder an der Straße – es wird herrlich!

Wir beginnen mit der Mutter aller thailändischen Streetfoods – das Pad Thai! Ein Gericht aus Reisbandnudeln, Hühnchen oder Shrimps, Fischsoße und jede Menge Gewürzen, dazu gibts Sprossen und gehackte Erdnüsse.

Morgens (idealerweise nach einer Runde Yoga) essen wir am liebsten eine Nudelsuppe auf dem Markt! Es gibt alle möglichen Varianten und man sitzt ganz gemütlich mitten im Geschehen.

Unser absoluter Favourit in Thailand ist der grüne Papaya-Salat! Er schmeckt ganz anders, als die reife Frucht, lecker scharf und säuerlich! Unbedingt probieren!

Gibt’s auch als Abwandlung als Papaya Salat mit Seafood!

Ach ja, Seafood! Wo sonst, als in Südostasien, gibt’s einfach mal 8 gegrillte Shrimp auf die Hand für umgerechnet 2 Euro?!

Khao Soi
Khao Soi

Es gibt natürlich nicht nur landestypische sonder manchmal auch noch regionentypische Gerichte: wer im Norden Thailands unterwegs ist, sollte deshalb unbedingt Khao Soi probieren, ein Curry-Gericht mit Hühnchen und Eiernudeln, wovon als Schmankerl eine Handvoll frittiert noch obendrauf kommen.

 

Mango mit pinker Dragonfruit
Mango mit pinker Dragonfruit

Der Mensch kann natürlich nicht nur essen, er muss auch trinken und was wäre Südostasien ohne Fruchtshakes! Auch wenn jetzt manch einer aufschreit, da sei doch Eis drin, sowas könne man am Straßenrand doch nicht kaufen – ohne Fruchtshakes wäre unsere Reise nur halb so schön, da nehmen wir das ein oder andere Magengrummeln gerne in Kauf 😉

 

 

 

Und jetzt noch ein paar Nachtmarkt-Impressionen – alle Gerichte unter 2 Euro – wir genießen es wirklich sehr!

Gekommen um zu bleiben

In Chiang Mai lässt es sich wirklich aushalten! Die zweitgrößte Stadt Thailands ist mit ihren 300.000 Einwohnern etwa so groß wie Freiburg und verwöhnte uns mit herrlichem Wetter, war dabei aber lange nicht so stickig und hektisch wie Bangkok. Tja und wusch, da war ne Woche um. Und das, obwohl wir gar nicht so viel gemacht hatten….
Innerhalb der Altstadt kann Chiang Mai mit jeder Menge hübschen Tempeln aufwarten, die man gemütlich bei einem Rundgang erkunden kann. Alles funkelt golden und die Eingänge werden von riesigen Naga-Schlangen bewacht.

In manchen Tempeln werden sogenannte „Monk-Chats“ angeboten, da kann man sich zu ein paar Mönchen dazusetzen, die gerne ihr Englisch verbessern möchten, und sie ausfragen. Der junge Mann, den wir erwischt haben, erwies sich aber leider als kleiner Sonderling. Er erzählte uns, er sei nur mit 13 von zu Hause weggegangen und Novize geworden um studieren zu können, die religiösen Aspekte interessieren ihn nicht so und das bald anstehende Lichterfest könne er gar nicht leiden, denn er möge keine Menschenmassen, am liebsten sei er alleine.

Wir hingegen mögen Menschen recht gerne, vor allem die, die leckeres Essen verkaufen 🙂 
Hier kann man es sich in Chiang Mai mal wieder so richtig gut gehen lassen und sich nach Herzenslust durch die thailändische Küche futtern! Besonders herrlich ist die „Walking Street“, ein riesiger Nachtmarkt, der immer sonntags stattfindet!

Neben Märkten und alten Gemäuern hat Chiang Mai aber auch ein hippes Viertel zu bieten: vom schicken Maya-Einkaufscenter geht die Nimmanhaemin-Road ab, hier haben sich super viele stylische Cafés und kleine Geschäfte angesiedelt. Wer auf Dauer hier leben will, muss also auf europäischen Standart nicht verzichten.

Ansonsten haben wir viel Yoga gemacht, haben viele nette Leute kennengelernt und Mangoshakes getrunken. Wirklich sehr entspannt 😀


Was wir in Chiang Mai NICHT gemacht haben:

Elefantencamp
Ich liebe Elefanten, diese wunderschönen Tiere, und ich bin in Indien auch schon einmal kurz auf einem Tempelelefanten gesessen. Hier jedoch muss man wirklich aufpassen, da durch die massiven Touristenströme unzählige Camps entstanden sind, wo die Tiere sehr schlecht behandelt werden. Gewiss, auch ein Pferd muss man zureiten, bevor es bereitwillig Menschen auf seinem Rücken duldet, aber Elefanten sind nunmal so stark, ihnen muss so viel mehr Gewalt angetan werden und das zeigt sich oft an zerrissenen Ohren und blutenden Wunden. Wir haben so einige Geschichten von anderen Reisenden gehört, die sehr unglücklich mit ihren Erlebnissen in diesen Camps waren. Wo man aber wohl wirklich guten Gewissens hingehen kann, ist der Elephant Nature Parc, hierüber haben wir nur Gutes gehört.

Tiger-Kingdom
Dass man beim Elefantenreiten vielleicht nicht erkennt, dass es dem Tier nicht wirklich gut geht, kann ich verstehen. Dass so viele Leute in diese Tigerparks fahren, hingegen gar nicht! Was macht ein Tiger wohl, wenn 100 Menschen am Tag ihren Kopf auf seinen Bauch legen und ein Selfie davon machen? Richtig, er beißt ihnen eben diesen Kopf ab! Diese Tiere stehen unter Drogen und wer davon stolz ein Foto herumzeigt, unterstützt Tierquälerei!

„Langhals“-Dörfer
Wer Tiere nicht so mag, der kann in der Nähe von Chiang Mai eine andere Form des Zoos besuchen – einen menschlichen Zoo. Das Volk der Langhälse, die in Wirklichkeit Padaung heißen, sind vor langer Zeit aus Myanmar nach Nordthailand geflohen, erwiesen sich mit ihrem exotischen Aussehen aber bald als Kassenschlager und werden deshalb heutzutage sogar importiert! So sitzen die Frauen den ganzen Tag stoisch in künstlich angelegten Dörfern und lassen sich von den Touri-Horden fotografieren.
Vielleicht sollten wir in Deutschland unsere Flüchtlinge auch einfach besser vermarkten?

Inselträume

Kristallblaues Wasser, weißer Strand, Felsen, die senkrecht aus dem Wasser ragen – wer noch nicht selbst in Thailand war, kennt diese Bilder aus dem berühmten Film THE BEACH.
Wir haben lange mit uns gerungen, ob wir auf die Insel Koh Phi Phi fahren sollten, wo dieser Strand-Epos vor 14 Jahren gedreht wurde, schließlich wären es von Krabi aus nur 2 Stunden mit dem Boot.
Aber Gemunkel von Ballermannähnlichkeit und Massentourismus hielten uns letztendlich davon ab – was nützt einem der schönste Strand, wenn man vor lauter betrunkenen Zwanzigjährigen den Sand nicht mehr sehen kann…

Einen kleinen Vorgeschmack bekamen wir bei einer Tagestour zum Railay-Beach, ein Strand mit wunderschönen überhängenden Felsen und ein Eldorado für Kletterer. Doch auch hier tummelten sich die Touristen und beobachteten die Thailänder interessiert dabei, wie diese in einer (zugegeben etwas eigenwillig gestalteten) Grotte für Kindersegen beteten.

Glücklicherweise verschlug es uns stattdessen auf die kleine Insel Koh Yao Noi, die vor allem von muslimischen Thailändern bewohnt wird. Hier ergab sich von unserer Yogaschule aus die Gelegenheit eine Insel-Hopping-Tour zu machen – so ein herrlicher Tag an einem unglaublich schönen Fleck dieser Welt, der zum Glück noch von den Massen verschont geblieben ist!

wie wir Yogis wurden

Von Anfang an stand fest, diese Reise sollte uns nicht nur an neue Orte führen, wir wollten die freie Zeit und Energie auch dafür nutzen neue Dinge zu lernen, Sachen auszuprobieren, auf die man sich daheim vielleicht nicht einlassen würde und idealerweise neue Einsichten mit nach Hause zu nehmen.

Ich dachte nie, dass Yoga wirklich was für mich ist, ich glaubte, ich sei zu albern um ernsthaft nach meinen inneren Energien zu suchen und würde mich bei den langsamen Bewegungen schnell langweilen.

Ich saß also mit sehr skeptischen Gefühlen auf der kleinen Fähre, die uns von Krabi auf die beschauliche Insel Koh Yao Noi brachte. Womöglich stand uns als absoluten Anfänger eine ganze Woche unter lauter erleuchteten Vollblut-Hippies bevor…was hatten wir uns nur dabei gedacht?
Vier Stunden später sitze ich mit überschlagenen Beinen in einem von Palmen umgebenem Holzpavillion und lausche den tropischen Insekten. Meine erste Yoga-Einheit liegt hinter mir und ich fühle mich wunderbar. Die beiden Lehrerinnen sind total lustig, die anderen Schüler eine fröhliche bunt gemischte Gruppe. Der Tag beginnt morgens mit 2 Stunden Training, anschließend gibt es ein leckeres Frühstücksbuffet. Die Zeit bis zur zweiten Yoga-Einheit um halb fünf kann man nutzen um Ausflüge zu unternehmen, mit dem Scooter über die Insel zu cruisen oder einfach nur relaxen.
Die ersten Tage kämpfe ich mit dem Muskelkater und meinen schwachen Handgelenken. Dann merke ich langsam, wie ich stärker werde, mich länger halten kann, tiefer runter komme und ich bin stolz auf mich!
Die meditativen Komponenten hingegen fallen mir sehr schwer, mein Geist ist so unruhig und springt von einem Gedanken zum nächsten – das ist auf jeden Fall etwas an dem ich arbeiten will.

Wir lernen bei Island Yoga so viele tolle Menschen kennen und ja, wir sind inspiriert und wollen das auf jeden Fall weitermachen! Und falls jetzt jemand von euch mit dem Gedanken spielt: fahrt da hin!

Mesi


Es ist morgens halb sieben auf der kleinen Trauminsel Koh Yao Noi. Es ist schon der vierte Tag an dem uns der Wecker aus den Federn treibt. Jeder Muskel des Körper schmerzt, doch wir kriechen tapfer aus dem Bett. Das Verwunderliche an dieser Szene ist jedoch, dass wir dabei beide ein Lächeln im Gesicht haben.  Warum wir uns so darauf freuen, unsere Muskeln zum Brennen zu bringen, lässt sich leicht erklären, denn nach zwei Stunden in diversen Tierposen fühlt man sich, als wäre man in den Himmel gestiegen und würde auf Wolken laufen.
Es ist schon erstaunlich welchen Effekt diese Übungen auf Geist und Seele haben. Ich habe innerhalb kürzester Zeit meinen Körper in die Lage versetzt in Positionen zu kommen, die ich zuletzt wahrscheinlich im Alter von 5 Jahren eingenommen habe. Das Berühren der Zehen aus dem Stand mit gestreckten Beinen ist bereits zur Selbstverständlichkeit geworden und sogar meine Stirn ruht sich nach einem vernünftigen meditativen Warmup auf meiner Kniescheibe aus.
All dies hätte ich nicht erwartet, empfand ich doch Yoga immer eher als spirituelle-eso-Kackscheiße. Aber man lernt ja nie aus und es gilt ebenfalls wie immer „if you don’t try, you will never know“. Ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben und mein Körper dankt es mir jetzt schon.

Simon

 

Geschichten aus Bangkok

Hallo Bangkok, wir kennen uns noch nicht.
Ich weiß gar nicht recht, wie das so kommen konnte, denn scheinbar bist du ja der ultimative Anlaufpunkt aller Backpacker dieser Welt, der Freddy Mercury unter den Rockstars, wer dich nicht kennt, hat noch nie Musik gehört. Also, hallo.
Du wirst verzeihen, dass wir erstmal etwas überwältigt waren, aber wenn man zuvor nur bei Wohnzimmer-Konzerten war, hauen einen die Menschenmassen bei deinem Auftritt einfach um – wir haben hier innerhalb von 2 Stunden mehr Touristen gesehen, als in den ganzen letzten 3 Monaten!

Darauf brauchten wir erstmal einige Mangoshakes – mmhh, da könnte ich mich reinlegen! Und während ich als nächstes genüsslich die Ananas-Variante probiere, werde ich plötzlich gefragt, ob ich nicht aus Tübingen sei – vor mir steht der bekannteste Stocherkahnfahrer meiner geliebten Studentenstadt, der auch häufig in einer Kneipe zu Gast war, in der meine ehemalige Mitbewohnerin Ines gearbeitet hat! Verrückt! Die Kneipe schließt jetzt, ein Stück Tübinger Geschichte geht zu Ende – typischer Straßenschnack in Bangkok!

Ja, in Bangkok trifft jeder jeden, Reisegeschichten werden ausgetauscht und nebenher wird geschlemmt und gefeiert! Wir sitzen mit einem französischen Päarchen neben einem Bullibus, der zu einer Bar umgebaut wurde, eine Holländerin bietet mir etwas von ihrem thailändischen Pfannkuchen an, ihr Freund verschenkt derweil kleine Zigarren aus Myanmar. Ein paar Amis neben uns haben sich einen frittierten Skorpion gekauft und posieren nun laut johlend für Fotos. Manchmal sind die Übergänge zwischen Spaß und Rüpelhaftigkeit fließend, dann kriecht der Fremdscham in einem empor und man muss fliehen, zum Beispiel zum nächtlichen Blumenmarkt, ganz ohne Eimertrinken und PingPong-Shows.

Natürlich haben wir auch eine kleine Kulturrunde gemacht, sind einfach am Pier auf ein lokales Fährschiff der „orange line“ gehüpft und für 30 Cent den Fluss hinauf zum Königspalast getuckert.

Anschließend ging es zum Wat Pho, einer besonders schönen Tempelanlage mit hunderten kleinen Türmchen und dem 46m langen ruhenden Buddha. Hier gibt es auch eine angegliederte Massageschule, wo wir eine der besten Thai-Massagen bisher erleben durften.

Also Bangkok, wir kommen in den nächsten 3 Monaten bestimmt nochmal vorbei und sind gespannt, was du uns dann noch so zu bieten hast!

Bum Bum! Busan!

Ganz im Süden Südkoreas schmiegt sich die Hafenstadt Busan zwischen Meer und Berge. Im Sommer muss es hier an den Stadtstränden hoch hergehen, doch jetzt weht trotz Sonne schon ein kühler Herbstwind durch die Straßen.
Natürlich besuchen wir auch hier wieder den Fischmarkt, anders als in Seoul gibt es neben der Haupthalle auch eine kleine Seitenhalle, wo wir einen besonders netten Fischmann treffen, sowie Stände draußen in den umliegenden Straßen. Inzwischen sind wir schon richtige Fischmarkt-Profis und probieren Flunder- und Red Snapper-Sashimi – mjam!

Besonders gut hat mir außerdem das Gamcheon Culture Village gefallen, ein kleiner Stadtteil Busans, der irgendwie an Cinque Terre erinnert.
Da Busan die einzige Stadt war, die während des Koreakrieges nie von nordkoreanischen Truppen eingenommen wurde und so haben sich hier damals viele Kriegsflüchtlinge niedergelassen. Inzwischen hat sich das Viertel zu einer einzigen Kleinkunstgallerie entwickelt, gespickt mit kleinen Shops und Cafés, aber während fotografierende Touristen durch die Gassen tigern, geht das Leben hier auch seinen normalen Gang und man kann den Menschen vor ihren bunten Häusern beim Wäschewaschen zusehen.

Außerdem besuchten wir noch den Haedong-Yonggung-Tempel, der allerdings etwas schwierig zu erreichen ist, und den Shinsegae Department Store, das im Guinnessbuch gelistete größte Kaufhaus der Welt.

Als krönenden Abschluss hatten wir das Glück das jährliche Feuerwerk-Festival miterleben zu dürfen! Wahnsinn! So was haben wir noch nie gesehen! Tausende Menschen saßen auf Picknickdecken mit uns am Gwangalli Beach, fast eine Stunde lang wurde geböllert und dazu wurden Liebeslieder aus der ganzen Welt gespielt! Anbei ein paar bewegte Bilder des Pyrospektakels:

Kleine Landpartie

Zwischen den beiden Megastädten Südkoreas, Seoul und Busan, wollten wir auch gerne noch etwas vom ländlicheren Korea sehen, also beschlossen wir mit unserer aktuellen kleinen Reisetruppe einen Ausflug nach Gyeongju zu machen.

traditionelles Haus
traditionelles Haus

Über AirBnB ergab sich die Möglichkeit in einem historischen koreanischen Haus zu übernachten, mit Schiebetüren und Wänden aus Reispapier. Traditionell schlafen die Koreaner nicht in Betten, sondern breiten vor dem Schlafengehen eine Art dünne Matratze auf dem Boden aus. Dieser wird von einem manuell zu befeuernden Heizsystem durchzogen, so dass wir trotz inzwischen bereits recht kühler Nächte sehr wohlig geschlafen haben!
Leider habe ich von den Matratzen gar kein Foto gemacht.

Gyeongju war die Hauptstadt des alten koreanischen Königreiches Silla (57 v. Chr. bis 935 n. Chr) und einige der Gebäude und Viertel wurden inzwischen zum UNESCO-Welterbe ernannt.
Der Ausflug zum Bulguksa-Tempel mit einer kleinen Wanderung hinauf zur Seokguram Grotte war dank der herrlichen Laubverfärbung besonders schön, auch wenn wir uns die Buddha-Statue, die wir uns als Ziel auserkoren hatten, etwas imposanter vorgestellt haben.

Für alle, die den letzten Artikel so eklig fanden, hier mal ein Snack, den wir NICHT probiert haben: gekochte Bienen.
Stattdessen gab’s Essen aus vielen Töpfchen an einem Marktstand.

Abends lohnt sich dann noch ein Spaziergang um den Anapji See.

Butter bei die Fische

Wir laufen über eine Brücke aus Metall, unter uns Eisenbahngleise, über uns blauer Himmel. Der Weg führt hinein in einen riesigen Betonbau, die schlüpfrigen Treppenstufen sieht man schlecht in der plötzlichen Dunkelheit. Doch nur ein paar Schritte später breitet sich vor uns der Innenraum der riesigen Halle aus, in der der Noryangjin-Fischmarkt untergebracht ist. Endlose Verkaufsstände reihen sich unter gedämpftem elektrischen Licht aneinander. Die Rufe der Marktfrauen und das Plätschern von Wasser vermischen sich zu einem anhaltenden Summen.
Mit großen Augen wandern wir durch die feuchten langen Gänge und bestaunen all die Kreaturen des Meeres. Hunderte verschiedene Fische glitzern in verschiedenen Farben, andere Wesen zappeln mit ihren vielen Armen oder Beinen, Sandwürmer und Seegurken bewegen sich hingegen im Zeitlupentempo.

Ein tellergroßer Oktupus hat es geschafft, sich unbemerkt aus seinem Basin herauszurobben und gleitet nun vorsichtig den nassen Boden entlang. Doch er kommt nicht weit und obwohl er sich mit aller Kraft festsaugt, landet er bald wieder bei seinen Kumpanen im Wasserkübel.

Viele Menschen kaufen hier ein, aber manche kommen auch um direkt hier zu essen. „Hoe“, die koreanische Variante von Sashimi -also roher Fisch- ist dabei besonders beliebt. Schwamm er gerade noch vor dir im Basin, liegt er fünf Minuten später schon feinsäuberlich zerteilt auf einem Teller. Frischer kriegt man Sashimi wohl nirgendwo!

An den Rochen wagen wir uns allerdings nicht ran und auch nicht an den gruseligen Kugelfisch, selbst wenn es angeblich in Südkorea seit über 60 Jahren keine Todesfälle mehr gab.
Aber wir wären nicht wir, wenn wir hier nichts essen würden!
Also wird Sashimi geshoppt, dann noch ein paar Garnelen und Jakobsmuscheln. Anschließend kann man am hinteren Ende der Halle in ein kleines Restaurant gehen, wo man seine Einkäufe nach Belieben zubereitet bekommt – juhuu!

Unser Essen ist köstlich, doch wir werden abgelenkt von einer Familie am Nebentisch, die sich etwas typisch koreanisches gekauft haben: einen Mini-Octopus, der noch lebt!
Die Köchin trägt ihn davon und bringt ihn eine Minute später zerhackt und mit Sesamöl beträufelt zurück. Jetzt lebt er natürlich nicht mehr, aber das haben seine Arme noch nicht mitgekriegt – diese zappeln noch munter auf dem Teller herum und saugen sich am Plastik fest – iiiihhh!
Jetzt ist Simon Feuer und Flamme, das will er probieren!
Und klar, die koreanische Familie teilt gerne:

Was tut man nicht alles für authentische Reiseberichte!

Simon und Mesi auf Reisen

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