James Cameron hat das zwar nie explizit erwähnt, aber die Chinesen sind fest überzeugt, dass die Landschaft von Zhangjiajie die Vorlage für die Hallelujah-Berge in seinem Film „Avatar“ ist.
Mehr als 3000 Steinsäulen erheben sich hier über 200m in die Höhe und wurden 1992 zum Weltnaturerbe erklärt.
Leeeeiider hatten wir Sonnenschein, bei tiefhängendem Nebel „schweben“ die Steinsäulen dann wohl wirklich 😉
Aber auch so ist dieLandschaft atemberaubend! Und das Gefühl von Tiefe kommt auf den Fotos gar nicht richtig raus.
Da Chinesen ja nicht gerne laufen, erst recht nicht bergauf, wurde der Nationalpark mit Seilbahnen und einem 335m hohen gläsernen Aufzug bestückt – so lassen sich bequem die größten Aussichtsplattformen erreichen, wo man sogar die echten Avatare trifft!
Man muss sich aber nur etwas abseits der Hauptrouten halten und einen der anstrengenden Treppenaufstiege in Angriff nehmen, dann ist man oft ganz alleine. Im Nationalpark gibt es neben den gigantischen Felsformationen auch noch eine artenreiche Flora und Fauna. Affen, Streifenhörnchen, viele Vögel und knallbunte Insekten haben wir gesehen. Und wenn man abends, wenn die meisten Tagesausflügler den Park schon verlassen haben, zu zweit an einem Aussichtspunkt sitzt und über die Felsen hinwegblickt, dann kann man sie doch hören, die Drachen.
Der alte Mann
Eine besonders schöne menschliche Begegnung hatten wir auch. Wieder waren wir etwas abseits der großen Wege unterwegs, da kamen wir an einem kleinen Häuschen vorbei, wo ein alter Mann seinen Stand für traditionelle chinesische Medizin aufgebaut hatte. Ich raunte Simon noch mitleidig zu „ohje, der Arme, ob der jemals was verkauft?“, doch da wug er uns schon zu sich heran. Und obwohl wir keine gemeinsame Sprache hatten, wollte der alte Mann uns alle seine Kräuter zeigen und war ganz beglückt dass wir einfach nur mit ihm zusammensaßen. Besonders freute er sich über Simons Haarwuchs und streichelte begeistert über dessen Beine und Bart.
Wie wir da so saßen, erregten wir natürlich die Aufmerksamkeit der wenigen vorbeiwandernden Chinesen und so wurde unser Grüppchen immer größer. Inzwischen hatte der alte Mann wirklich eine Patientin gefunden, er fühlte lange ihren Puls und begutachtete ihre Zunge und obwohl wir leider nichts verstanden, war es sehr spannend bei der Diagnostik zuzuschauen.