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Hello Cluster-Bomb!

Wenn man in fernen Ländern unterwegs ist, ist es auch wichtig, sich mit der Geschichte des Landes auseinanderzusetzen. Was man erfährt ist nicht immer schön, und bei Vietnam und Kambodscha weiß man ja grob, was auf einen zu kommt. Anders bei Laos.
Bevor ich in dieses Land kam, hatte ich keine Ahnung, was hier passiert war.
Sie nennen es „secret war“, „geheimer Krieg“, und es ist wirklich absolut unglaublich, wie wenig präsent das Leiden der laotischen Bevölkerung bis heute in den Köpfen der westlichen Bevölkerung ist.

Damals während des Vietnamkrieges nutzen die vietnamesischen Truppen den Dschungel des östlichen Laos, um über den sogenannten Ho-Chi-Minh-Pfad tausende von Soldaten und Kriegsgüter in den Süden Vietnams zu transportieren. Das war den Amerikanern natürlich ein Dorn im Auge und obwohl sie auf der Genfer Konvention einen Vertrag unterschrieben hatten, der die Unantastbarkeit von Laos festlegte, begannen sie diesen geheimen Versorgungsweg zu bombardieren.
Laut offizieller Zahlen warfen die USA über neun Jahre hinweg 2 Millionen Tonnen an Bomben über Laos ab, das macht Laos in Relation zu seinen Einwohnern zum meist bombardierten Land der Welt!

"Bombies"
„Bombies“

Bei den abgeworfenen Bomben handelte es sich vor allem um Cluster-Bomben. Diese bestehen aus einer großen metallenen Hülle, die in der Luft aufbricht und etwa 200 tennisballgroße Minibomben, sogenannte „Bombies“ freisetzt, die wiederum Metallsplitter enthalten. Die Bombies detonieren jedoch nur, wenn sie auf harten Untergrund fallen. Da der Osten von Laos aber vor allem aus sumpfigen Reisfeldern besteht, sind etw 30 Prozent dieser Streubomben bei ihrem Abwurf nicht hochgegangen! Das führt dazu, dass heute noch JEDEN TAG ein Reisbauer bei der Arbeit oder noch schlimmer ein Kind beim Spielen durch diese Bomben verletzt oder sogar getötet werden.

In Vientiane, der Hauptstadt von Laos, setzt sich das COPE-Center (Cooperative Orthotic & Prostet Enterprise) für die Aufklärung und die Unterstützung von Bombenopfern ein.
Die Ausstellung und vor allem die gezeigten Filme sind wirklich gut, wenn auch nichts für schwache Nerven. Der Eintritt ist umsonst, jede Spende oder Einnahme über den angegliederten Laden gehen aber zu 100 Prozent an die Organisation – damit werden sowohl Prothesen für Betroffene zur Verfügung gestellt, als auch Krankenhausaufenthalte und Physiotherapie gezahlt.

Diese Ausstellung und ihr Hintergrund hat mir wirklich das Herz zerrissen!
Deshalb, wenn ihr in Laos seid, setzt euch damit auseinander und besucht das COPE-Center!
Cluster-Bomben gehören verboten! Sie werden gerade jetzt wieder in Syrien eingesetzt.
Sie töten keine feindlichen Soldaten sondern Jahre später vor allem Kinder!