In Indien hätten wir von schlechtem Karma gesprochen, in Sibirien ist es wohl eher ein Fluch der Schamanen und ihrer Geister, oder an was die hier halt so glauben. Ich wurde bereits am zweiten Tag von einem Fluch befallen und konnte ihn erst nach achtmaligem Gebet vor dem Porzellangott wieder loswerden. What a pain in the ass!
Doch dies schien die Geister noch nicht besänftigt zu haben. Da zeitlich nun die Weiterfahrt nach Olchon durch die wiederkehrende Seelenreinigung nicht mehr realisierbar schien, wurde an einem Plan B gefeilt. Die Wahl fiel auf den Besuch eines kleinen idyllischen Dorfs am Ufer des Baikalsees, Bolshie Koty, welches nur über den Wasserweg erreichbar ist. Soweit alles gut, den in kyrillisch verfassten Schifffahrplan gecheckt, Hostel im Dorf gebucht. Nun nur noch mit dem Minibus nach Listvyanka und von dort aus raus auf den See. Am Hafen dann, päm, ein „punch in the face“, nichts da mit Bergpanorama auf der gegenüberliegenden Uferseite, alles mit Rauch der 200km entfernten Waldbrände bedeckt. Nichts da mit Sonnenschein und Strandfeeling an der Russischen Riviera. Nur der münzensammelde Schießbudeninhaber, der gleichzeitig einen kleinen Kiosk und eine Hobbytouristeninfo betrieb, schien glücklich zu sein. Und zu guter Letzt, nichts da mit Boot, erster Tag Nebensaison. Alles anders, alle weg.
Naja, keep calm and drink кафе́ !